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Mit minimalen Halbschuhen durch den Winter, geht das?

Die Schuhtragezeiten ändern sich - 

nicht nur das Wetter, auch unsere Gewohnheiten sind anders als noch vor 10, 20 oder 30 Jahren. Schon in den 80ern fingen Jugendliche an, mit ihren Schuhen zu rebellieren. Die Turnschuhe wurden einfach angelassen, den Winter durch getragen. Kalte Füße, nasse Füße – sei's drum. Mode und neue Looks waren wichtiger als Bequemlichkeit. 

Die Winter waren in den letzten Jahren deutlich milder, Schnee und Niederschlag nahmen erschreckend ab. Wenn man heute den Menschen auf die Füße schaut, sieht man auch in der kalten Jahreszeit mehr Halbschuhe. Das Tragen von hohen, warmen Stiefeln beschränkt sich auf wenige Tage im Jahr. Wenn der Winter sehr mild ist, werden die alten Stiefel überhaupt nicht mehr rausgekramt. Ich habe auch Stiefel zuhause liegen. Sie wurden in den letzten 7 Jahren etwa zwanzig Mal getragen. Nur an extrem kalten Tagen, im Winterurlaub in den Bergen, beim Schlittenfahren oder wildem Schneegestöber fanden diese treuen Begleiter den Weg an meine Füße. Das restliche Jahr trage ich nur zwei Arten von Schuhen, im Sommer Sandalen und in den anderen Jahreszeiten meine geliebten Halbschuhe... 

Ich habe mir darüber Gedanken gemacht, den Leuten auf die Füße geschaut, überlegt und analysiert. Sinnvoll wäre eine einfache und schnelle Lösung, eine Art Überschuh, den man für wenige Wochen über seine geliebten (Barfuß) Schuhe ziehen könnte, gerade an schnee- oder regenreichen Tagen. 

Was ist mittlerweile mit guten Halbschuhen möglich? Was ist mein Bewegungsradius? Brauche ich unbedingt wasserdichte Schuhe? Was braucht man tatsächlich für einen Schuh? Was ist uns wichtig und wie könnt ihr einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten und trotzdem profitieren? Wie können wir Euch unterstützen? 

Auf diese Fragen will ich detailliert eingehen: 

Was ist mittlerweile mit guten Halbschuhen möglich? 

Die Schuhtechnik hat sich in den letzten Jahren deutlich weiter entwickelt. Vor allem Oberstoffe, Verarbeitungs-und Fertigungstechniken, Sohleneigenschaften und der damit verbundene Halt auf rutschigen Untergründen sind auf einem ganz neuen Level. Ein Beispiel aus der Sohlentechnik von Vibram® ist die Artic Grip Sohle. Ich habe sie selbst auf einer extrem glatten Eisfläche getestet. Der Halt ist fantastisch: Mit dieser Sohle kannst du auf einem zugefrorenen See rennen. Auch im Oberstoffbereich ist der Fortschritt immens, viele Stoffe werden heutzutage standardmäßig hydrophobiert vorbehandelt. Dadurch perlt das Wasser einfach ab; auch nach stundenlangem Regen dringt kein Wasser in diese Oberstoffe ein. Träufelt man Wasser auf die behandelten Stoffe, rollt es wie Murmeln auf den Stoffen herum – ein verblüffender Effekt. 

Achtung, nicht jeder Halbschuh ist so flexibel einsetzbar...

Einige Halbschuhe sind praktisch ausgestattet, haben herausnehmbare Wechsel-Einlegesohlen oder liefern warme Wechseleinlegesohlen mit. Ihre Oberstoffe sind meist hydrophobiert behandelt oder können jederzeit entsprechend erweitert und ausgestattet werden. Ihr müsst beim Kauf nur auf gewisse Dinge achten. Hat zum Beispiel euer (Barfuß)Schuh eine Einlegesohle, die man rausnehmen kann? Gibt es eine warme Sohle als Zubehör? Perlt Wasser am Oberstoff ab? Wie ist der Schuh gefüttert, hat er überhaupt ein Innenfutter? Wie sieht die Sohle aus, hat sie ausreichend Profil? Wie könnt ihr diese wichtigen Details herausfinden? 

Hier ein paar Tipps: Checkt die Innensohle, auch Einlegesohle oder Decksohle genannt. Ist sie herausnehmbar oder festgeklebt? Herausnehmbar ist die nachhaltigere Variante. Träufelt einfach mal bisschen Wasser auf die Oberstoffe, dann seht ihr sofort, ob euer Schuh hydrophobiert behandelt ist. Dringt der Wassertropfen direkt in den Oberstoff ein, ist er nicht wasserabweisend. Oft ist das Innenfutter aus synthetischen Stoffen oder fehlt ganz. Hier könnt ihr mit warmen Wollsocken schon viel erreichen; vor allem ist Wolle immer noch unschlagbar bezüglich Tragekomfort und Geruchsbildung. Ist eure Decksohle (Innensohle) nicht aufgeklebt, könnt ihr sie austauschen. 

Was ist mein Bewegungsradius? 

Fragt euch, wo ihr unterwegs seid und welche Wegstrecken ihr in eurem Alltag zurücklegt. Von Zuhause, zum Kindergarten oder zur Schule? Auf dem Rad oder im Auto, ins Büro oder zum Betrieb? Mit den Kindern raus oder alleine los? Zum Einkaufen und wieder zurück? Frierst du leicht, hast schnell kalte Füße oder bist oft den ganzen Tag im Winter im Freien unterwegs? Frau und Mann reagieren unterschiedlich: Frauen frieren oft schneller, haben kalte Füße, brauchen es warm und kuschelig am Fuß und mögen mehr Schutz. Männern reicht oft der klassische Ganzjahres-Halbschuh mit warmen Socken. 

Brauche ich unbedingt wasserdichte Schuhe? 

Lasst euch hier nicht zu sehr von Marketingaktionen beeinflussen. Ihr solltet auf jeden Fall eure Strategie überdenken, denn wer geht schon stundenlang im Starkregen spazieren? Meiner Meinung nach benötigt man wasserdichte Membranen-Schuhe nur, wenn man lange Wanderungen, extreme Läufe im Gebirge und Gelände macht oder wochenlang im hohen Norden unterwegs ist. Für alles andere reichen einfache Hilfen und normale Schutzmittel vollkommen aus, z.B. ein gutes Imprägniermittel, Gamaschen, warme Socken oder Einlegesohlen. Damit lässt sich auch im Winter bestens durch den Alltag kommen. Willst du auch bei schlechtem Wetter laufen, dann schnapp dir deine Schuhe und lauf los! Beim Laufen merkt man die Nässe nicht, denn gerade im (Barfuß)Schuh müssen die Füße wesentlich mehr arbeiten und die Muskulatur wird stärker beansprucht. Das macht die Füße im Handumdrehen warm und bevor man die Nässe überhaupt spürt, ist man mit seinem Lauf schon fertig und wieder zuhause;-). Das klappt auch auf längeren Strecken bis 25 km sehr gut. 

Meine Tipps: Wer nicht als Förster den ganzen Tag im Wald unterwegs ist, der achte auf ein paar gute Halbschuhe, vielleicht mit hydrophobiertem Oberstoff, holt sich warme Einlegesohlen, kuschelige Socken und ein gutes Imprägniermittel und schon ist er oder sie gut ausgestattet. Wer intensiver unterwegs ist, kann zu Stulpen, Gamaschen, einem Gaiter-Kit oder Überschuh greifen. 

Was braucht man tatsächlich für einen Schuh?

In einem Satz: Qualität, die sich jedem Anspruch flexibel anpasst. Meist reichen dafür ein guter Halbschuh, hydrophobiert oder aus wasserabweisendem Leder, dazu herausnehmbare Innensohlen, zusätzliche Woll-Einlegesohlen, warme Socken und bei intensiverer Nutzung oder kälteren Temperaturen Stulpen, Gamaschen, ein Gaiter-Kit oder Überschuh;-). Mehr nicht... 

Was ist uns wichtig und wie könnt ihr einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten und trotzdem profitieren? 

Die Schuhgroßindustrie setzt inzwischen auf Schuhe aus dem Drucker, auf Robotik und vollautomatisierte Produktion ohne menschliches Zutun. Sie lässt zu 98% in Billiglohnländern wie China, Taiwan, Thailand, Indien oder auch in Afrika produzieren. Übrigens brüsten sich viele deutsche und europäische Hersteller mit Nachhaltigkeit oder CO2 Neutralität, Portugal aber ist im Schuhbereich ein Billiglohnland und so kann der produzierende Betrieb wohl kaum CO2 neutral arbeiten, auch wenn uns geschicktes Marketing das weismachen will. 

WIR SETZEN AUF EHRLICHE UND ECHTE NACHHALTIGKEIT. Wir setzen auf hochentwickeltes Handwerk aus dem Schwarzwald und zwar in Perfektion. Wir bezahlen überdurchschnittlich & fair, denn auch für Mitarbeiter*innen muss das Leben im Freiburger Raum problemlos möglich sein. Alles ist bei uns optimal aufeinander abgestimmt, jede noch so winzige Kleinigkeit bis hin zum Garn. Das eröffnet uns und vor allem euch ganz neue Horizonte. Unsere Schuhe sind wiederbesohlbar, die Oberstoffe speziell abgestimmt hydrophobiert vorbehandelt, besonders robust und reißfest und die Schuh-Schäfte bei guter Pflege bis zu 15 Jahren haltbar. Das ist es, was wir euch näherbringen und heute und in Zukunft machen wollen. Hier könnt ihr noch viel mehr zu diesem Thema erfahren. 

Wie können wir Euch unterstützen? 

Wir haben eine super Schuh-Lösung für alles und alle! Wir bieten Flexibilität in jeder Richtung, können 85% der Tragezeiten im Jahr mit unserem Halbschuh abdecken und arbeiten gerade intensiv an den restlichen 15%. 85% bedeutet eine Tragezeit von März bis Dezember. Wir machen die Schuhe nach euren Vorstellungen, gehen auf jeden Wunsch ein. Ihr könnt auswählen: Oberstoff, Sohle und Farbe, im nächsten Jahr auch die Schuhbreite. Alle Materialien sind hydrophobiert vorbehandelt, vor allem das Kalbsvelour. Zusätze wie Wolleinlegesohlen, Imprägniermittel oder warme Socken können jederzeit dazu genommen werden. Jetzt ist genau die richtige Zeit, sich einen langlebigen, nachhaltigen Schuh für viele Jahre individuell zusammenzustellen. 

Habt ihr Fragen? Dann meldet euch gerne, am besten per E-Mail; innerhalb von 24 Stunden bekommt ihr unsere Antwort;-).